Jetzt gilt es für die beiden verbliebenen Kandidaten im Rennen um das Bürgermeisteramt in Herford. Am 15. Juni fällt die Entscheidung, ob Klaus Oehler (CDU) oder Tim Kähler (SPD) die Nachfolge von Bruno Wollbrink antritt und für die kommenden sechs Jahre Bürgermeister der Stadt Herford wird.
Klaus Oehler; Foto: Moritz Winde Als Herforder kenne ich die großen wie auch die vielen kleinen Dinge, die die Bürgerinnen und Bürger bewegen. Aus meiner beruflichen Tätigkeit als Anwalt bin ich es gewohnt, zwischen unterschiedlichen Meinungen zu vermitteln, Kompromisse herauszuarbeiten aber auch Interessen durchzusetzen. Die Herforder Verwaltung und die Wirtschaftsunternehmen, an denen die Stadt beteiligt ist, brauchen eine moderne Führung. Kommunikation und Motivation sind für mich wichtige Eigenschaften, die im Rathaus wie auch im Umgang mit den Menschen im Vordergrund stehen. Das Amt des Bürgermeisters ist mir eine Herzensangelegenheit und kein Sprungbrett auf der Karriereleiter.
Die Entwicklung unserer Innenstadt ist eine der vordringlichsten Aufgaben. Bisher sind die Verträge zum Kaufhof-Areal noch nicht in trockenen Tüchern. Kurzfristigen Handlungsbedarf sehe ich für den Prozess der zivilen Umnutzung der Kasernen und Wohnungen nach dem Abzug der britischen Soldaten. Am Anfang stehen selbstverständlich intensive Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus, weil es mir darauf ankommt, eine starke Mannschaft hinter mir zu haben.
Es ist nicht ein einzelnes Versprechen meines Mitbewerbers, das ich ablehne. In seinem Wahlprogramm verspricht der Gegenkandidat sieben neue Gesprächskreise, sechs neue Konzepte und fast 50 Themenbereiche, in denen städtische Leistungen ausgebaut, erweitert oder gestärkt werden sollen. Gleichzeitig verspricht er die Senkung der Gewerbesteuer und spricht sich für ein weiteres Museum aus, zur Finanzierung kein Wort! Mein Ziel ist, die Bürger nicht mit höheren Abgaben zu belasten. Deshalb trete ich, anders als mein Mitbewerber, zum Beispiel dafür ein, dass Veolia als privater Partner im Bereich der Müllentsorgung und Straßenreinigung (SWK) erhalten bleibt.
Herford bietet ein hervorragendes Kulturangebot. Die Nordwestdeutsche Philharmonie und das Museum MARTa strahlen weit über unsere Stadtgrenzen hinaus und sind kulturelle Botschafter, auch im Ausland. Ich setzte mich für die Sicherung aller städtischen Kulturrichtungen ein. Für die Philharmonie und für MARTa werbe ich um breitere Unterstützung aus dem Umland und beim Kreis. Beide Kultureinrichtungen verfügen über starke Förderer, die für die Existenz wichtig sind. Bei aller Unterstützung für Leuchttürme dürfen wir unser Theater, die Stadtbibliothek und das Daniel-Pöppelmann-Haus nicht aus den Augen verlieren. Für zusätzliche Kulturangebote sehe ich keinen finanziellen Spielrauum.
Der Wahlkampf hat mir sehr viel Freude gemacht. Ich bin begeistert, wie viele Menschen sich für und in unserer Stadt engagieren; die Herforder sind ihrer Stadt sehr verbunden. Viele Herforder treten für ihre Stadt mit Leidenschaft ein. Gefreut habe ich mich über den fairen Umgang unter den politischen Gegnern. In der Sache dürfen wir hart ringen. Die politische Auseinandersetzung ist jedoch getragen von persönlichem Respekt. Wahlkampf ist ein Mannschaftssport. Es zählt die Treue und Verlässlichkeit im eigenen Team. Ich bin stolz auf die Freunde, mit denen ich kämpfen durfte.