FU Herford: Stammtisch mit Vortrag von Herrn Fröse, Sozialarbeiter der Tagesklinik Herford
Die Frauen Union begrüßte zum monatlichen Stammtisch den Sozialarbeiter Raimund Fröse der Herforder Tagesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Klinikum Herford. Psychische Erkrankung kann jeden treffen! Sozialarbeiter stellt die „Tagesklinik Herford“ bei der Frauen Union vor.
„Circa 30 % der Bevölkerung sind mindestens einmal im Leben behandlungsbedürftig psychisch erkrankt“, begann Raimund Fröse seinen Vortrag.Der Kreis Herford war bis vor knapp 20 Jahren einer der letzten beiden Landkreise in Nordrhein-Westfalen ohne eine stationäre Psychiatrische Klinik. Die Behandlung psychischer Erkrankungen im Kreis Herford wurde bis zum Psychiatrie-Enquete sichergestellt durch eine wöchentliche Sprechstunde des Facharztes aus der Gütersloher Klinik.
Als erste teilstationäre Einrichtung wurde 1984 die Tagesklinik in Bünde eröffnet, als nächste kam die Tagesklinik in Herford dazu.
„Behandelt werden in der Tagesklinik Herford nahezu alle Patienten, die nicht so schwer erkrankt sind, dass sie einer stationären Behandlung bedürfen“, berichtete Raimund Fröse, der seit 2005 in Herford tätig ist und den Sozialdienst in der Tagesklinik sicherstellt.
Aufgenommen werden Patienten aus Herford, Enger, Hiddenhausen und Vlotho. Patienten aus anderen Kommunen des Kreises Herford werden in der Tagesklinik in Bünde behandelt.
Betroffen sein können Menschen aus allen Schichten, unabhängig von Herkunft, kulturellem, religiösem oder sozialem Status.
Grundsätzlich halten sich die Patienten von 8.00 bis 16.00 Uhr in der Tagesklinik auf. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt 23 Tage. Nach morgendlicher Gymnastik und anschließendem Frühstück erfolgen Therapien, z.B. Einzelgespräche, Musiktherapie, Ergotherapie, Projekttherapie, Gestaltungstherapie, Sport, Aromatherapie etc. Vorab erzählt jeder Einzelne in einer Befindlichkeitsrunde, wie er sich heute fühlt und was er sich zutraut.
Der Chefarzt der Psychiatrischen Abteilung am Klinikum, in der Patienten seit November 2004 vollstationär behandelt werden, ist gleichzeitig Chefarzt der Tageskliniken Herford und Bünde. Neben dem Oberarzt gehören zu dem multiprofessionellen Team der Herforder Tagesklinik eine Dipl.-Psychologin und Psychotherapeutin, eine Physiotherapeutin, zwei Ergotherapeutinnen, drei Pflegefachkräfte, eine Bewegungstherapeutin und Masseurin sowie eine Sekretärin.
Nach der Behandlungsdauer muss ein Konzept für das weitere Vorgehen gefunden werden, um eine unabdingbare Tagesstruktur zu erreichen. Ansprechpartner sind „Die Klinke“, Wittekindshof, Caritas, Suchtberatung, Diakonie, Drogenberatungsstelle, Frauenberatungsstelle, Integrationsfachdienst, Werkstätten, ambulante Psychotherapeuten. Die Abrechnung erfolgt grundsätzlich über die Krankenkassen.
„Die Tagesklinik Unter den Linden 41 in Herford ist zwar zentral und günstig gelegen, aber räumlich nicht mehr ausreichend und nicht barrierefrei. Daher hat der Kreis Herford einen Umzug in die Bielefelder Straße geplant“, erklärte Fröse.„Nach der Renovierung beider Objekte soll an dem jetzigen Standort der Tagesklinik das dringend benötigte erste Hospiz des Kreises entstehen“, ergänzte Birgit Oehler, Vorsitzende der FU Herford, mit einem Dank an Raimund Fröse für den informativen Abend.