CDU-Bürgermeisterkandidat Ulrich Hempelmann sät Wildblumen auf 38.500 m2
Bürgermeisterkandidat Ulrich Hempelmann „Klimaerwärmung und Artensterben lassen sich ja nicht mehr leugnen. Wir müssen wirklich was tun“, sagt Ulrich Hempelmann und meint damit nicht nur die Politik auf Bundesebene.
„Nicht nur reden, einfach machen“, hat sich der selbständige Unternehmer und Landwirt gedacht und in diesem Jahr 38.500 m2 von seinen Äckern in Hiddenhausen, Oetinghausen und Belke-Steinbeck abgezwackt, um Wildblumen einzusäen. „Hiddenhausen muss bunter werden,“ sagt er. „Damit meine ich nicht nur die farbenfrohen Blüten, sondern auch die Artenvielfalt, die in Blühwiesen herrscht“, so der 55-Jährige.
Als zweifacher Vater und Großvater mache er sich natürlich Gedanken um das ökologische Erbe. Seine landwirtschaftliche Produktion von Zuckerrüben werde er deshalb im kommenden Jahr umstellen auf die Hacktechnik zur Unkrautbekämpfung, um Pflanzenschutzmittel auf einen Bruchteil reduzieren zu können. „Was das für den Ertrag bedeutet, werden wir dann sehen,“ sagt Hempelmann.
Jeder, davon ist der Bürgermeisterkandidat der CDU überzeugt, kann sich aktiv am Schutz der Arten beteiligen. Blühwiesen könnten sowohl von Privatpersonen im heimischen Garten, von Landwirten auf Teilen ihrer Äcker als auch von Industriebetrieben auf deren häufig nur mit Rasen begrünten Ausgleichsflächen angelegt werden, meint Hempelmann.
Selbstverständlich sei ihm die Bedeutung von Ackerflächen als Broterwerbsgrundlage für die Landwirte bewusst und auch über die strittige Attraktivität von EU-Programmen zur Förderung von Blühwiesen wisse er Bescheid. „Aber warum sollte die Gemeinde Hiddenhausen da nicht Anreize schaffen und finanziell unterstützen?“, meint der Bürgermeisterkandidat. Naturschutz dürfe und müsse kosten, auch auf Gemeindeebene.
In Sachen Artenschutz hat Ulrich Hempelmann noch weitere Ideen, zu kleinen, seines Erachtens aber effektiven Schritten. Beispielsweise können das Anbringen von Nistkästen in der Baugenehmigung verankert werden.
„Blühwiesen“, erklärt der Naturliebhaber, „sind ein wichtiger Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Sie sind ein Lebensraum für Insekten und geben samenfressenden Vögeln Nahrung, sogar den Winter über. Bodenbrüter finden ebenso Deckung wie Kaninchen, Hasen und junge Rehe. Außerdem können Blühstreifen als Verbindung zwischen Biotopen dienen. Und sie sehen auch noch gut aus.“
Im eigenen Garten blühen bereits Ringelblumen aus der Saatmischung vom Vorjahr. Auf den Feldern, die Hempelmann erst nach den Eisheiligen eingesät hat, wird es wohl noch eine Weile dauern, bis die ersten Pflanzen sprießen. Denn sie brauchen eins: mehr Regen.
Aus dem Herforder Kreisblatt vom 05.06.2020 – Artikel „Buntes Hiddenhausen“ – Von Daniela Dembert